Neues Schutzkonzept zur Prävention
Seit dem Jahr 2010 erfährt das Thema „Missbrauch und sexuelle Gewalt im kirchlichen Umfeld“ eine hohe Aufmerksamkeit. Pater Klaus Mertes SJ hatte 2010 die systematischen Grenzüberschreitungen, die Fälle sexuellen Missbrauchs und das Leid ihrer Opfer im Ber-liner Canisius-Kolleg, das in kirchlicher Trägerschaft ist, öffentlich gemacht.
Doch nicht nur solche „geschlossenen Systeme“ haben mit dem Problem der sexualisierten Gewalt zu kämpfen. Die sogenannte MHG-Studie aus dem Jahr 2018 hat erschreckend hohe Zahlen von Missbrauchsfällen im kirchlichen Bereich, vor allem durch Priester, Diakone und Ordensleute zutage gefördert. Aber vergleichbare Risiken müssen auch bei den haupt- und ehrenamtlichen Personen, die mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Schutzbefohlenen zu tun haben, in den Blick genommen werden. Denn Missbrauch ist nicht nur ein Phänomen in der Katholischen Kirche, sondern eine bedrückende Realität in allen Bereichen unserer Gesellschaft.
In einem Zeitungsartikel der FAS war vor einiger Zeit zu lesen: „Kinder haben ein höheres Risiko, Opfer eines sexuellen Übergriffs als Opfer eines Verkehrsunfalls zu werden.“ Und nach Berechnungen der Weltgesundheitsorganisation WHO könnten in Deutschland ungefähr eine Million Kinder Opfer von sexuellem Missbrauch sein.
Diesem allgemeingesellschaftlichen wie auch konkret kirchlichen Problem wollen wir uns als Schönstattfamilie im Bistum Limburg stellen. Im Austausch mit verschiedenen Gruppen und Gremien unserer Schönstattfamilie, die sich jährlich treffen und damit auch einen regelmäßigen Austausch zum Qualitätsmanagement ermöglichen, wurde dieses Schutzkonzept entwickelt.
Es ist unser Ziel, alles in unseren Kräften Stehende zu tun, um den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Schutzbefohlenen, die die unterschiedlichen Angebote in unserem Schönstattzentrum „Pater-Kentenich-Haus“ in Wiesbaden, an der Schönstattkapelle und auf dem dazugehörenden Gelände sowie innerhalb unserer Schönstattfamilie im Bistum Limburg wahrnehmen, einen Raum zu schaffen, in dem sie sich sicher fühlen dürfen, ungehindert entfalten können und ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte vorfinden.
Das komplette Schutzkonzept von Juni 2025 können sie sich hier herunterladen:
Download
Institutionelles Schutzkonzept zur Prävention vor sexualisierter Gewalt